Bachplatscher
Gruppen
Sage:
Vor einigen hundert Jahren floss der Reutibach noch durch die "Bäldere". Diese gehörte dem damaligen Ortsherren, dem Grafen von Uttenweiler. Der Graf ließ beim inneren Weiher die Schlossmühle erbauen. Zum Betrieb derselben gab er dem Reutibach einen neuen Lauf und leitete ihn durch die Anwesen der Bauern. Durch diesen neuen Bach verloren viele Bauern einen wertvollen Streifen ihrer Äcker, Wiesen und Gärten. Die Bauern sollen den Grafen oft gebeten haben, er möge sie für diesen Verlust entschädigen. Aber der habgierige Schlossherr hörte nicht auf ihre Bitten. Er befahl dem Henker, jedem Unzufriedenen den Kopf abzuhauen. Dieser Befehl soll wirklich ausgeführt worden sein.
Zur Strafe für diese Ungerechtigkeit und Hartherzigkeit musste der Graf nach seinem Tode geistern gehen. Er muss durch den neuen Bach pflatschen, weshalb man ihn auch "Bachpflatscher" nennt. Nachts von Mitternacht bis ein Uhr sieht man ihn auf einem feurigen Schimmel im neuen Bach zur Schlossmühle reiten.
Sein Aussehen ist schrecklich: Den Kopf trägt er unter dem linken Arm, auf dem Hals ist statt des Kopfes eine Feuerflamme, in der rechten Hand schwingt er eine glühende Peitsche. Sobald die Turmuhr ein Uhr schlägt, kehrt er um und verschwindet. Alte Leute sagen, dass man diesen Geist seit Anfang des Jahrhunderts nicht mehr gesehen habe. Er soll seither erlöst sein.
Häsbeschreibung
Der Bachpflatscher, auch Kopfloser genannt, trägt eine weite, graue Kniebundhose mit weißblauen Kniestrümpfen und schwarzen Schuhen. Des weiteren ein langes Oberteil, das mit einer breiten, feurigen Halskrause abschließt. Die Maske trägt er unter dem linken Arm und in der rechten Hand schwingt er eine Peitsche, an welcher sich aufgeblasene Schweinsblasen befinden.